Schnitzel geht immer

2016

WDR Komödie

mit Armin Rohde, Ludger Pistor, Therese Hämer, Cristina do Rego, Ramona Kunze-Libnow, Kathi Angerer, Nico Raman Kleemann, Alexander Scheer, Guido Broscheit, Dagmar Sachse, Peter Trabner, Johannes Klaußner, Michael Hanemann uvm

Buch: Ingo Haeb
Produktionsfirma: Bavaria Fernsehproduktion; Niederlassung Köln
Regie: Wolfgang Murnberger

Ausstrahlung am 18. Januar 2017 um 20.15 Uhr in der ARD. Zuvor im November 2016 wurde der Film beim Kinofest Lünen aufgeführt.
Quote: 4,26 Mio – das sind 13,2%. In der Zielgruppe 16 – 49 Jahre holte SCHNITZEL 10,1% und damit in dieser Gruppe den Sieg vor “Hotel Sacher”, dem Event-Zweiteiler des ZDFs.

Inhalt

Auch in “Schnitzel geht immer” suchen die beiden langzeitarbeitslosen Freunde Günther Kuballa (Armin Rohde) und Wolfgang Krettek (Ludger Pistor) ein Auskommen, das ihnen endlich ihren Platz in der Gesellschaft und die Anerkennung ihrer Umwelt sichert. Diesmal erhoffen sie sich von Frau Gottschalk, ihrer Sachbearbeiterin im Jobcenter Dortmund, einen Zuschuss von einigen tausend Euro für einen kleinen Laden, den sie eröffnen wollen. Doch statt eines Zuschuss‘ gibt es erstmal Streit, als die Ablehnung ihres Antrags erfolgt. Günther regt sich auf, Wolfgang beschwichtigt, die „Kundenbetreuerin“ gerät zwischen die Fronten.

Es ist also wie immer. Fast… denn plötzlich herbeigeführt durch eine schicksalhafte Wendung, zeigt Frau Gottschalk sich wohlwollend und steckt den beiden Freunden einen Zettel zu. Einen Zettel, auf dem die Antworten auf die ersten vier Fragen der populären Fernsehquiz-Show “QUIZDOPPEL” stehen. Günther und Wolfgang können es kaum glauben. Sie haben die unglaubliche Chance, € 4.000 in der Show zu gewinnen. Mit viel Chuzpe gelingt es ihnen das spießige Ehepaar Schlebusch – das eigentlich für die Sendung gecastet war – zu verdrängen, und so sitzen sie ein paar Tage später nervös, aber gut präpariert dem Quizmaster gegenüber und gewinnen tatsächlich € 4.000. Ein Traum wird wahr. Doch Günther wird übermütig und im Siegestaumel meldet er sich und seinen Freund spontan zur nächsten Quizrunde ein paar Tage später an und setzt damit den Gewinn aufs Spiel.

Nun fangen die Probleme der beiden Hasardeure erst richtig an. Günther und Wolfgang kennen weder weitere Fragen noch Antworten und sind ganz auf sich selbst zurückgeworfen. Sie pauken Quizfragen, aber das Ergebnis ist nicht gerade ermutigend. Wolfgangs Tochter Jessica rechnet ihnen eine Chance von höchstens 15 zu 3 für einen Gewinn aus. Wolfgangs Frau Karin sieht die Chancen sogar bei Null. Wolfgang zieht frustriert zu Hause aus und bei Günther ein. Hinzu kommt, dass das Ehepaar Schlebusch nachweisen will, dass unsere Helden falsch spielen. Als wäre das alles noch nicht genug, verguckt sich Günther auch noch in Johanna, eine weitere „Kundin“ beim Jobcenter. Und jetzt wird die Sache brisant; denn mit Johanna tut sich eine gefährliche Verbindung zum QUIZDOPPEL auf, die alle Beteiligten Kopf und Kragen kosten kann.

Kritik

Oliver Jungen schreibt in der F.A.Z.: Anders als die meisten Pappnasen, die sonst über den Bildschirm paradieren, haben uns diese unverdrossenen Glücksritter, deren Selbstvertrauen noch größer ist als die Strukturkrise des Ruhrgebiets, tatsächlich etwas mitzugeben. Die feinsinnige, dem echten Leben abgeschaute Komik von Pistor & Rohde und der hochdosierte Optimismus von Krettek & Kuballa, das ergibt zusammengenommen ein Antidepressivum der Extraklasse. In allen Entwicklungen zunächst einmal Chancen zu sehen ist in unseren mäkelnden Zeiten schließlich so selten geworden wie die Fähigkeit, Rückschläge zu verdauen, oder reinsten Gewissens zu glauben, es schaffen zu können… Man kann nur hoffen, dass dieses exzeptionelle Duo – das deutsche “Dick und Doof” – noch sehr lange arbeitslos bleibt.